15. Februar 2024: Elitentausch nach 1990 wirkt weiter zulasten junger Ostdeutscher – angemessene Repräsentanz sichern!

Ein­er neuen Studie der Uni­ver­sität Leipzig zufolge sind junge Ost­deutsche in Top-Posi­tio­nen genau­so sel­ten vertreten wie die Gen­er­a­tio­nen vor ihnen seit 1990. Dazu erk­lärt die Ost­beauf­tragte der Links­frak­tion, Luise Neuhaus-Warten­berg:

„Es kann nach wie vor keine Rede davon sein, dass das Land tat­säch­lich wiedervere­inigt wäre. Ost­deutsche haben nach wie vor das Nach­se­hen, was ihre Repräsen­tanz in gesellschaftlichen Spitzen­po­si­tio­nen ange­ht. Der Eli­ten­tausch nach 1990 wirkt bis heute nach, die damals ent­stande­nen Net­zw­erke rekru­tieren ihres­gle­ichen weit­er. Es ist ein besorgnis­er­re­gen­der Befund, dass Qual­i­fika­tion und Beruf­ser­fahrung nach wie vor keine Gewähr dafür bieten, sich gegen west­deutsche Konkur­renz durchzuset­zen. Das sorgt für neue Erfahrun­gen der Zurück­set­zung.

Es ist aller­höch­ste Zeit, dass Men­schen ost­deutsch­er Herkun­ft in dem Maße repräsen­tiert sind, wie es ihrem Bevölkerungsan­teil entspricht. Wenn dazu geregelt wer­den muss, dass sie bei gle­ich­er Eig­nung bevorzugt wer­den, dann ist das eben notwendig. Bei den Bun­des­be­hör­den verpflichtet Art. 36 des Grundge­set­zes zur angemesse­nen Berück­sich­ti­gung, aber das muss auch in den übri­gen Bere­ichen des öffentlichen Dien­stes gel­ten. Wirtschafts­förderung muss zudem Jobs in Forschung und Entwick­lung im Osten fördern, damit nicht mehr nur die Pro­duk­tion hier stat­tfind­et.“