12. Februar 2021 — Luise Neuhaus-Wartenberg: Wer es irgendwie ermöglichen kann, sollte seine Kinder vorerst noch nicht in die Schule schicken

Ab Mon­tag öff­nen in Sach­sen wieder die Grund­schulen. Dazu erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, Sprecherin für Bil­dungspoli­tik der Links­frak­tion im Säch­sis­chen Land­tag:
„Wir ver­ste­hen die Not viel­er Fam­i­lien, die sich nach der Schulöff­nung sehnen. Ihre Freude kön­nen wir nachvol­lziehen, aber bei uns über­wiegt weit­er­hin die Skep­sis auch angesichts der aufk­om­menden Muta­tio­nen und gesund­heitlichen Risiken, die sich aus ein­er größeren Zahl von Kon­tak­ten ergeben. Deshalb möchte ich appel­lieren: Die Schulbe­such­spflicht ist weit­er­hin aus­ge­set­zt, also soll­ten alle Eltern, die das irgend­wie per­sön­lich und beru­flich ermöglichen kön­nen, ihre Kinder noch nicht wieder in die Grund­schule schick­en. Uns ist bewusst, dass das bei weit­em nicht von allen Fam­i­lien in Sach­sen erwartet wer­den kann – der Geld­beu­tel der Eltern entschei­det über Bil­dungschan­cen, und das gilt auch für die häus­liche Ausstat­tung. Wir wis­sen auch, dass das Home­school­ing einen Mehraufwand für unsere Lehrkräfte bedeutet. Die Sol­i­dar­ität und das Ver­ständ­nis der­er, die dies­bezüglich in ein­er besseren Lage sind, würde aber helfen, die Klassen klein­er zu hal­ten.
Per­spek­tivisch und bei ein­er weit­eren Nor­mal­isierung der Lage müssen wir darauf schauen, welche Fol­gen die Schulschließun­gen für jedes einzelne Schulkind hat­ten. Der lei­der vorüberge­hend notwendi­ge Verzicht auf Präsen­zun­ter­richt beein­trächtigt den Bil­dungser­folg – diese Defizite soll­ten, soweit das möglich ist, wieder aus­geglichen wer­den. Darüber hin­aus brauchen wir ver­lässliche Konzepte, um beson­ders Kinder aus Risiko­fam­i­lien zu unter­stützen und vor allem ihre seel­is­che Gesund­heit zu stärken.“